Wenig Zufriedenheit mit deutschem eGovernment

In erster Linie erwarten die Bürger von eGovernment-Angeboten geringere Bearbeitungszeiten und niedrigere Kosten. Rund 75 Prozent der 5.000 Befragten aus zwölf Ländern gaben an, dass sie die Internet-Services der öffentlichen Verwaltung häufiger nutzen würden, wenn sie dadurch effektiv Zeit gewinnen könnten. Und für immerhin 70 Prozent wäre das Argument, durch eGovernment Kosten zu sparen, ein klarer Nutzungs-Anreiz. Als Hauptgründe, warum sie trotz erkennbarem Interesse die Online-Dienstleistungen der Behörden kaum in Anspruch nehmen, nannten die Befragten: Schwierigkeiten, die richtige Website zu finden (26%), eine einfachere Abwicklung ihrer Anfrage per Telefon (20%) beziehungsweise vor Ort (34%), sowie Unsicherheitsaspekte wie möglicherweise unzureichender Datenschutz (18%) oder mangelnde Informationen zur Internet-Sicherheit (17%). Im internationalen Vergleich hat Kanada seine über die vergangenen vier Jahre hinweg gefestigte Position als Spitzenreiter in Sachen eGovernment erneut behauptet. Singapur und die USA belegen gemeinsam Platz zwei. Auf den weiteren Plätzen folgen u.a. Australien, Dänemark, Finnland und Schweden (Platz vier), die Niederlande und Großbritannien (Platz neun). Belgien, Irland und Japan teilen sich Platz elf. Deutschland erreicht mit Platz 14 nur noch das hintere Mittelfeld und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um weitere vier Plätze zurück gefallen. Nach dem einstigen Hoch im Jahr 2002 (Platz 9) setzt sich der Abwärtstrend fort. Dies spiegelt sich auch in der Service-Reife der Angebote wider, die sich mit einer Zunahme von zwei Prozent nur geringfügig verbessert hat. Immerhin im Bereich der Kundenbindung (Customer Relationship Management) erzielte Deutschland ein Plus von 17 Prozent, bleibt im Ergebnis auch hier hinter dem internationalen Durchschnitt. Das größte Problem liegt hierzulande allerdings bei der Nutzung der Services durch die Bürger: Nur 47 Prozent der regelmäßigen Internet-Nutzer nehmen Verwaltungsdienstleistungen übers Internet in Anspruch. Damit wird eGovernment in Deutschland – aus dem internationalen Blickwinkel betrachtet – am wenigsten akzeptiert. Zur Methodik der Studie Accenture hat die jährliche eGovernment Studie zum fünften Mal in Folge durchgeführt. Die Studie mit dem Titel „“eGovernment Leadership: High Performance, Maximum Value““ berücksichtigt in diesem Jahr erstmals sowohl quantitative als auch qualitative Ergebnisse. In 5.000 Interviews in 12 Ländern wurde dabei die Qualität von Online-Dienstleistungen aus der Sicht der Bürger bewertet. Zusätzlich wurden leitende Angestellte bei Regierungen in 22 Ländern befragt. presse-de@accenture.com www.accenture.de 

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