Laut dem Report führt jeder Deutsche durchschnittlich 225 elektronische Zahlungsverkehrstransaktionen im Jahr durch. Damit gehört das Land zur Spitzengruppe in Europa. Im Bereich Karten liegt die Zahl in Deutschland aber bei lediglich 40 Einsätzen pro Jahr und Person (Niederlande 90 Einsätze). Gleichzeitig betont die Studie, dass Euro-Kartenzahlungen mit Blick auf das heterogene Kartennetzwerk in Europa standardisiert und für SEPA (Single Euro Payments Area) weiter zugänglich gemacht werden müssen. Dazu Hubertus von Poser, Zahlungsverkehrsexperte bei der Beratungsgesellschaft Capgemini Consulting: “Banken haben bis 2010 Zeit, von ihren vorhandenen inländischen Systemen auf ein SEPA-Kartensystem zu wechseln. Es müssen aber einige Kernprobleme gelöst werden, wie zum Beispiel gemeinsame technische Standards, Regeln für Interchange-Gebühren und eine neu aufgesetzte Governance-Struktur, um SEPA für Karten durchzusetzen. Mit Blick darauf, dass Kartenzahlungen das weltweite Wachstum bargeldloser Zahlungen voranbringen, muss hier mehr getan werden.” Im Jahr 2006 wurden weltweit 233 Milliarden Zahlungen bargeldlos abgewickelt. 80 Prozent dieser Zahlungen wurde in sogenannten „reifen“ Märkten verbucht, wobei allein Europa ein Drittel der Summe ausmachte. Laut dem World Payments Report 2008 werden diese Märkte ihre dominierende Position bis 2013 behaupten können. China zeichnet derzeit für rund sieben Prozent des globalen Volumens an bargeldlosen Zahlungen verantwortlich. Die Wachstumsrate beträgt dabei jedoch 46 Prozent pro Jahr im Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2006. China könnte demnach bis zum Jahr 2013 die Eurozone als zweitgrößten bargeldlosen Zahlungsmarkt überholen. “Die Zahlungen folgen dem Handel“, sagt Brian Stevenson, Chief Executive, Global Transaction Services der RBS. “Unsere Studie zeigt eindeutig, dass Chinas großes Potenzial eines Wachstumsmotors genutzt wird“. Der World Payments Report 2008 wertet die Einführung der einheitlichen Verfahrensregeln für SEPA-Überweisungen (SEPA Credit Transfers) im Januar dieses Jahres als bedeutenden Erfolg in der SEPA-Einführung. Gleichzeitig identifiziert die Studie verbleibende Herausforderungen. “Für Unternehmen gibt es bisher keinen Termin, bis wann sie spätestens auf die SEPA-Zahlungen umstellen müssen“, so Hubertus von Poser. „Ob so ein kritisches Volumen erreicht und damit die SEPA erfolgreich umgesetzt werden kann, ist weiterhin unsicher. Für Banken besteht nunmehr die Aufgabe, insbesondere ihre Firmenkunden von den Vorteilen der neuen SEPA-Instrumente zu überzeugen.” Laut WPR 2008 bleibt zu klären, ob eine Fristsetzung für das Stilllegen der Altsysteme vonnöten ist, um den Migrationsprozess zu stimulieren und zu beschleunigen. www.de.capgemini.com www.rbs.com www.efma.com
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