Laut der Studie werden aber trotz dieses Wachstums die meisten Konsumausgaben privater Haushalte noch in bar oder per Überweisung oder Lastschrift getätigt. Die meisten Kartenumsätze werden mit Bank-Debitkarten getätigt (70%), gefolgt von Kreditkarten (21%) und Tank- und Handelskundenkarten (9%). Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen die Kreditkarten – wie in den vergangenen Jahren – weiterhin ein zweistelliges Umsatzwachstum (+10,5%). Das Wachstum der Debitkarten hat zugenommen und beträgt 11,4% in 2006 (7,6% 2005) Die Unternehmensberatung weist daraufhin, dass auf Basis der Zahlen aus dem Einzelhandel (EHI) oft die falsche Schlussfolgerung gezogen wird, dass die Zahlungen mit der Kreditkarte in Deutschland stagnieren würden. Dabei werde oft vergessen, dass die Kreditkarte gerade außerhalb des Einzelhandels – wie z. B. im Hotel- und Gaststättengewerbe, Tankstellen, Autovermietungen, Reisebüros, Bahn und Fluggesellschaften – eine dominierende Rolle spiele. Außerhalb des Einzelhandels hat sich der Kreditkartenumsatz von 11,3 Mrd. (2003) auf 23,5 Mrd. € (2006) mehr als verdoppelt. In diesem Zeitraum hat die Anzahl der Kreditkarten um 1,6 Mio. Karten zugenommen. Als rätselhaft bezeichnet es PaySys die Frage, warum ein Kreditkarteninhaber anscheinend immer weniger Umsatz mit seiner Karte im Einzelhandel tätigt, während seine Umsätze außerhalb des Einzelhandels jährlich kräftig gestiegen sind. Die Zunahme des Distanzhandels (eCommerce und traditioneller Versandhandel), in dem die Kreditkarte gerne genutzt wird, spiele als mögliche Erklärung eine untergeordnete Rolle. Der Anteil des Distanzhandels am Kreditkartenumsatz wächst zwar, beträgt aber nur ca. 3%. Im Bereich der Debitkarten (auch Bankkundenkarten, ec- oder Maestro- Karten genannt) gibt es unterschiedliche Zahlungsverfahren: Unterschrift und PIN-basierte Transaktionen. Der Umsatz mit den sogenannten Lastschrift Verfahren (POZ und ELV) beträgt laut den Berechnungen von PaySys immerhin noch ca. 40%, ist aber auf dem Rückzug zugunsten der PIN-Zahlungen (ec cash und Maestro). Die PIN-Zahlungen im ec cash-Verfahren verzeichnen 2006 mit ca. 30% ein sehr hohes Wachstum. Als Gründe dieser Zunahme nennt die Unternehmensberatung die Beliebtheit dieses Verfahrens im Discount-Bereich, die Substitution der Unterschrift- Verfahren (ELV und POZ) durch ec cash und die überdurchschnittliche Zunahme von ec cash an Tankstellen. In diesem Marktsegment spielen auch Kreditkarten und die sogenannten Tank-, Diesel- und Flottenkarten (wie z.B. UTA, DKV, Aral Card, usw.) eine wichtige Rolle. Über 20% des Kartenumsatzes werden für Benzin und Waren in den Tankstellenshops ausgegeben. Der Chip auf der Debitkarte ermöglicht eine offline-Autorisierung im ec cash- Verfahren. PaySys weist darauf hin, dass diese Transaktionen in bisherigen Veröffentlichungen oft nicht mitgezählt werden, wodurch die Gesamtzahl der ec cash-Transaktionen zu niedrig angegeben wird. Fast jede vierte ec cash-Transaktion wurde 2006 bereits offline autorisiert. Fast 7% des inländischen Kartenumsatzes werden laut der Studie durch ausländische Karteninhaber getätigt. Insgesamt ist der Umsatz in diesem Bereich überdurchschnittlich gestiegen (17%), wozu nach Meinung von PaySys die WM-Austragung in Deutschland beigetragen hat. In diesem Bereich wird weiterhin nahezu ausschließlich die Kreditkarte eingesetzt, obwohl die Debitkarte (Maestro) – allerdings auf niedrigem Niveau – hohe Wachstumsraten verzeichnet (über 50%). Abschließend weist die Studie darauf hin, dass zwischen einer Debit- und einer Kreditkarte weiterhin erhebliche Unterschiede im Umsatzverhalten bestehen. Fast 27% des Umsatzes einer Kreditkarte werden im Ausland getätigt, bei der Debitkarte nur 2%. Die durchschnittliche Debitkarte wird vorwiegend im Inland für Bargeldbezug am Geldautomaten eingesetzt (fast 75% des Umsatzes). Bei der Kreditkarte dagegen spielt der Bargeldbezug (noch) eine geringe Rolle. Diese Karte wird mit 85% des Umsatzes für Zahlungen am Point-of-Sale eingesetzt. Eine Kreditkarte macht im Jahr ca. 200 € mehr Umsatz am Point-of-Sale als eine durchschnittliche Debitkarte. Dabei müsse allerdings berücksichtigt werden, dass in Deutschland eine Überversorgung mit Debitkarten vorherrscht (ca. 1,1 Karten pro Einwohner). hgodschalk@paysys.de www.paysys.de
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